„Leider bin ich heute Mittag im Wald gestürzt und habe eine Fraktur in der rechten Schulter. Wir haben schon einiges organisiert, auch für Frieda. Mir ging es wohl zu gut.“
Das schrieb ich am 14. April 2025 einer Freundin.
Nur zwei Tage zuvor, eine Woche vor Ostern, blickten wir zurück auf viele glückliche Frühlingstage. Frieda war 2 ¾ Jahr alt und ließ sich natürlich stolz fotografieren!
Wir hatten einige sehr erfreuliche Begegnungen mit Hunden und ihren Menschen erlebt. Sogar eine neue Freundschaft war entstanden, mit Helena und ihrem Schlittenhund Caesar, vor denen wir vor einem Jahr noch ein wenig Furcht hatten, wenn sie mit dem Scooter angesaust kamen. Die beiden Hunde spielten schön zusammen, es entwickelte sich eine enorme Energie zwischen ihnen – und auch eine Sympathie zwischen uns Hundefrauchen.
Conny und ich hatten unseren Besuch im Seminar von José Arce an diesem Wochenende abgesagt, in Folge einer mehrwöchigen Grippe, nach der ich noch ruhebedürftig war. Und ich fand, dass unsere täglichen Waldspaziergänge besser für uns als jedes Seminar waren. Denn Frieda lernte jeden Tag dazu und ging ganz wunderbar mit mir – mit und ohne Leine.
Jedenfalls kam mein Sturz am Montagmittag wie „aus heiterem Himmel“ – ich war über eine Astwurzel gestolpert und dabei so unglücklich gefallen, dass die rechte Schulter eine doppelte Fraktur hatte. „Manchmal hat man einfach Pech“, meinte eine Freundin. Erst viel später ging mir auf, dass ich schon zwei Tage zuvor ungefähr an dieser Stelle gestürzt war, ohne mich zu verletzen. Eine Vorwarnung, die ich ignoriert hatte?
An diesem Montag erschien ein neues Buch in meinem Verlag: „Psychisch daneben oder genial medial? Entdecke deine Spiritualität“ von Annett Röller. In dem Podcast-Interview, das ich gestern dazu veröffentlichte, sagte ich, mein Sturz sei wie eine „praktische Prüfung“ zu diesem Buch gewesen, auf dessen Rückseite steht: „Lass dich inspirieren – dein Weg zur Selbstheilung beginnt hier!“
Und mir fiel ein, dass ich so einen Sturz „aus heiterem Himmel“ schon einmal vor fast 10 Jahren erlebt hatte, auch in einer ganz glücklichen Situation. Damals musste ich mit einem vierfachen Unterkieferbruch zehn Tage in die Uniklinik Lübeck. Und am Tag des Unfalls war das Buch „Gedankenpower – Gesund durch mentales Selbstmanagement“ von Sonja Volk erschienen, das viel Mut gemacht und positives Denken gefördert hatte.
Vor allem hatte meine positive Haltung meine Heilung enorm beschleunigt – ich hatte am Tag nach der OP Schmerzmittel abgelehnt und mit einem täglichen Lauftraining auf dem Klinikgelände begonnen, um wieder fit zu werden, außerdem habe ich tapfer mit zugebundenen Zähnen all die Suppen und Sahnejoghurts gegessen, um wieder zu Kräften zu kommen. So konnte ich kurz nach dem Klinikaufenthalt zu einem Konzert nach Berlin fahren.
Damals hatten mich einige – eher „esoterisch“ ausgerichtete – Freunde nach den Ursachen des Sturzes gefragt. Diese habe ich aber erst viel später erkannt.
Und so ähnlich war es auch diesmal, wobei ich diese Art zu denken heute „spirituell“ nennen würde und mir die Fragen selbst gestellt habe. Drei Tage nach dem Sturz setzte ich die Schmerzmittel ab, legte den einengenden Gilchristverband zeitweise ab und begann, mir etwas zu kochen. Und am Karfreitag postete ich auf Facebook: Ich bin sehr dankbar, dass mir dies nach einer langen Reihe von glücklichen Tagen mit schönen Spaziergängen im sonnendurchfluteten Wald passiert ist: Denn nichts ist selbstverständlich, und nichts ist für immer. Und als ich gestern Mittag zum ersten Mal wieder Gemüse geschnippelt habe, hörte ich das Lied „Du kannst fliegen“ von Reinhard Mey, und mit einem Mal wusste ich, warum ich das schon vor einigen Wochen so oft gehört hatte!
Bereits Ende Januar hatte ich beim Nachdruck meines Buches „Vom Zauber des Neubeginns“ von 2021 ganz deutlich das Gefühl, dass dieses Buch im Jahr 2025 eine Fortsetzung finden würde. Die Idee des Wohnungswechsels hatte ich beigelegt, aber ich hatte ältere Verwandte in Peru gefunden, mit denen ich inzwischen einen guten Kontakt habe. Und als ich damals Peru googelte, sah ich als erstes ein Bild von Machu Picchu – dort oben hatte ich schon über das Internet mal an einer Meditation mit Dr. Renée Moore teilgenommen. Dabei ging es darum, die Flügel auszubreiten und zu fliegen! Dazu passte Reinhard Meys „Du kannst fliegen“, das mich so beeindruckt hatte.
Und nun war ich „geflogen“ – und hatte den Waldboden „geküsst“. Völlig unvorhergesehen!
Hundefreunde aus dem Wald hatten ihre Hilfe angeboten, aber Frieda wollte nicht zu ihnen ins Auto einsteigen. Daher war ich sehr dankbar dafür, dass einige Nachbarn bereit waren, Frieda tagsüber abzuholen und mit ihr Gassi zu gehen – stets nur kurz, das konnte daher kein Dauerzustand werden. Denn mein Wunsch, der Bruch würde sofort heilen, war mehr als unrealistisch, das merkte ich bei jeder Bewegung. Aber ich jammerte nicht und sagte, was ich NICHT KONNTE, sondern was ich KONNTE. Und das wurde immer mehr, denn ich machte viel mit links, aber auch mit der rechten Hand, denn die war ja völlig intakt. Nur durch den Verband war der rechte Arm in der Bewegung eingeschränkt, um die Schulter zu schonen.
So habe ich nach einem trüben und kalten Karfreitag in einer fast schlaflosen Nacht eine Vision für die nächsten Wochen entwickelt. Noch am Gründonnerstag hatte ich geschrieben: Sicher können wir bald wieder vergnügt auf dem Sofa sitzen. Und dann dauert es nicht mehr lange bis zum ersten Waldspaziergang. Und nun saßen wir sehr vergnügt auf dem Sofa und haben uns mit Conny auf das Osterfest vorbereitet – und auf den ersten gemeinsamen Waldspaziergang. Frieda feiert immer gerne mit uns, und so wurde dieser sonnige Ostersamstag zu einem Festtag – mit Sekt und Friedapralinen in Herzchenform. Nun konnte es Ostern werden.
Am Ostermontag war es dann so weit: Die Vision, die ich in der schlaflosen Nacht von Karfreitag auf Ostersamstag entwickelt hatte, haben Conny, Frieda und ich umgesetzt: der erste gemeinsame Waldspaziergang nach meinem Sturz vor einer Woche. Und es ist gut gegangen: Conny fuhr mit meinem Automatik-Auto, das Frieda ja gut kennt, Conny aber nicht so gut. Und wir gingen den Weg, den wir jeden Morgen gehen, nur an der Leine ging Frieda mit Conny, statt mit mir. Weite Stecken lief Frieda ohne Leine neben uns her. So könnten wir das in den nächsten Wochen fortsetzen und ich würde nach und nach das übernehmen, was ich schon konnte.
Das war für mich mein ganz persönliches Osterwunder. Und ich dankte Conny für ihren Mut, sich darauf einzulassen.
Endlich begann der Mai, der für mich schönste Monat des Jahres!
Schon dreieinhalb Wochen nach dem Unfall durfte ich den lästigen Gilchristverband ganz ablegen, allerdings ging ich noch nicht mit Frieda an der Leine.
Wir feierten einen schönen Happy Dog Mums Day.
Ein lieber Nachbar kam jeden Mittag, um Frieda abzuholen zum Gassi, dann die Futterdose zu öffnen und Frieda das Essen in ihrem Napf zu servieren. Es entwickelte sich eine schöne Beziehung zwischen ihm und Frieda, und wir erzählten uns immer kleine Begebenheiten aus der Nachbarschaft. Als Conny dann drei Tage nicht da sein würde, war der Nachbar sofort bereit, Frieda auch am Morgen auszuführen.
Mein Plan für die Waldspaziergänge und die Nachbarschaftshilfe reichte bis zu meinem Geburtstag – die lieben Freunde, die mir mit Frieda geholfen hatten, hatte ich zu einem Abendessen eingeladen.
Im Wald trafen wir immer wieder Caesar mit Helena sowie die beiden Berner Rüden Andi und Zausl mit Wolfgang, so dass Frieda oft Unterhaltung und Spielkameraden hatte. Natürlich war sie auch sehr glücklich, dass sie nun mit Conny und mir jeden Morgen spazieren gehen konnte! Sie hat ganz viel gelernt in diesen Wochen.
Schon einige Tage vor meinem Geburtstag reizte mich mein Flügel – und dann habe ich es probiert: ICH KANN DAS! Ohne jegliche Schmerzen habe ich MY WAY gespielt!
Neulich meinte die Therapeutin: „Sie wollen doch wohl noch nicht Auto fahren?“ (Doch, das will ich!) „Und ich rate Ihnen, den Verband wieder zu tragen, die Fraktur ist noch nicht stabil genug!“ (Das mache ich nicht.) „Was hat der Arzt Ihnen denn alles verboten?“ (Nichts). Ich schrieb ihr: „Ich vertraue auf meinen Arzt und höre auf meinen Körper.“
Auf einer Internetseite hatte ich Ermutigendes gefunden: „Du hast dir die Schulter gebrochen? Halb so schlimm! Das kommt wirklich oft vor! Deine Knochen sind im Handumdrehen wieder beisammen!“ Dort gab es ganz einfache Übungen zum Selbermachen – allerdings kein Klavierspielen. Das kann ja auch nicht jeder. Für mich ist nicht nur erfreulich, dass ich es kann, sondern auch, dass ich beim Spielen keinerlei Schmerzen hatte! Ich vergaß den Schmerz ganz einfach. Nun begann ich mich wirklich auf meinen Geburtstag in drei Tagen zu freuen, denn bis dahin wollte ich wieder schmerzfrei sein! Und ich wollte – so wie jedes Jahr – MY WAY spielen können!
Die drei Tag ohne Conny waren lang, und so kam ich auf die Idee, mal auszuprobieren, ob ich schon wieder Autofahren konnte – natürlich erst einmal nur in der Tiefgarage. Das ging völlig schmerzlos, und so bin ich am Tag vor meinem Geburtstag schon wieder selber Auto gefahren und habe Frieda an der Leine geführt. Helena und Caesar erwarteten uns schon – und Conny hat alles begleitet. DANKE!
Und an meinem Geburtstag machte Conny Fotos voller Glück von mir und Frieda!
Und dann kam der Tag, an dem ich zum ersten Mal wieder alleine mit Frieda im Wald spazieren gegangen bin. Alles ging gut. Ich habe dann den ruhigen Samstag genossen und mir die Zeit genommen, über meinen Geburtstag und alles, was sich seitdem ereignet hatte, zu reflektieren. Und am Nachmittag haben wir mit Conny den Abschluss unseres erfolgreichen Team-Projektes gefeiert!
Inzwischen sind fast sieben Wochen seit dem Unfall vergangen, nun beginnt ein neuer, etwas veränderter Alltag! Denn jeder Unfall hat eine Ursache und zeigt uns, was wir in unserem Leben verändern sollten. An dem Wochenende vor dem Unfall hatte ich – im Flow – viele Stunden an der Fertigstellung eines Buches gearbeitet und mir nicht genug Ruhe gegönnt. Das habe ich dann in den nächsten Wochen deutlich gemerkt, als ich viele Stunden „einfach so“ da saß, in der Sonne auf unserer Terrasse oder drinnen im Sessel bei schöner Musik, oft auch mit Frieda auf dem Schoß!
Vor drei Tagen gab es wieder Spaghetti zur Feier des Tages: Mein Arzt war ganz begeistert nach den aktuellen Röntgenaufnahmen, wie gut meine Schulter geheilt ist! Wie neu – meinte er! Und das bei einer 73 Jahre alten Schulter!
Schon vor drei Wochen hatte ich mir spontan Spaghetti gekocht, nachdem er mir gesagt hatte, ich brauche den Gilchristverband nicht mehr zu tragen! Denn dadurch fühlte ich mich eingeengt und hatte Schmerzen im – an sich – gesunden rechten Arm. Ja, und Spaghetti essen kann ich nun mal nur mit rechts!
Beim Einkaufen habe ich zum ersten Mal die Lebensmittel mit BEIDEN Händen auf das Fließband geräumt und niemanden gebeten, mir zu helfen – das ging ganz einfach! Als ob ich erst wissen musste, dass die Schulter so toll geheilt ist!
Und auch bei anderen Bewegungen tut nichts mehr weh! Der Verstand hatte immer eine Hemmschwelle eingebaut.
Und so arbeite ich weiter mit der positiven Affirmation von Louise Hay:
„Die Heilung tritt ein! Ich schalte meinen Verstand aus und erlaube der Intelligenz meines Körpers, seine Heilungsarbeit auf ganz natürliche Weise zu erledigen.“
Am letzten Tag dieses unglaublichen Monats Mai, der für mich sehr viel Wandel gebracht hat, las ich in meinem Blogartikel vom vorigen Jahr: Stehe über Kleinigkeiten und denke, glaube, handele, träume, lebe, liebe, lache immer größer. Dann werden die „Wunder“ deines Lebens nicht ausbleiben. Und daher poste ich wieder meine Karte:
Denn ich bin mit Mut und Zuversicht durch diesen Monat Mai gegangen. Was ich in diesen Frühlingstagen 2025 gespürt habe: Nichts bleibt, wie es war. Auch die schlimmsten Lebensphasen vergehen und es wird wieder besser. Und plötzlich spüre ich, wie meine Kräfte zunehmen, trotz der Brüche. Denn „Brüche im Leben“ bedeuten für mich eine Veränderung der Lebenssituation, und dafür bin ich sehr dankbar.
Ich wünsche dir einen wundervollen Frühsommer.
Lasst uns zusammen dieses Leben feiern!
Alles Liebe
Deine Beate Forsbach mit Frieda
PS: Den Podcast mit Annett Röller kannst du hier anschauen und anhören: