Diesmal war es anders als sonst.

Ich hatte vor, in diesem Jahr zweimal nach Armentarola zu fahren – je eine Woche im Juni und im September. Und ich hatte den Traum, auch im Dezember wieder ein paar Tage dort zu verbringen, so wie im letzten Jahr.

Im Frühjahr kamen mir dann Sparsamkeitsgedanken, angestiftet durch ein Webinar von Geldcoach Bodo Schäfer. Zwei Tage später schrieb ich eine Mail an das Hotel Armentarola mit der Bitte, meinen Aufenthalt im Juni um drei Tage zu verlängern, dafür aber den Aufenthalt im September zu stornieren.

Meine rationale Überlegung war, dass ich dann nur einmal Fahrtkosten und Autobahngebühren und nur eine Zwischenübernachtung brauchte, und sowieso auch nur einmal fahren müsste. Das war am nächsten Tag geklärt – und nur zwei Tage später stürzte ich im Wald und zog mir einen doppelten Bruch der rechten Schulter zu. Auch bei einer sehr optimistischen Sichtweise konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich schon im Juni die Reise in die Dolomiten machen könnte. Und so verschob ich Ende April den ganzen Aufenthalt auf den September.

Ende Juli kam dann die Anfrage einer Autorin, die an meinem Seminar „Schreib dein Buch in Armentarola“ teilnehmen wollte. Allerdings hatte ich gar nicht vor, dieses anzubieten. Um ihr entgegenzukommen, verschob ich meinen Urlaub auf drei Tage früher, und als sie dann nicht kommen konnte oder wollte, hängte ich die drei Tage einfach hinten dran. So kam es, dass ich meinen Traum, 14 Tage in den Bergen zu verbringen, diesmal verwirklichen würde.

Ich hatte nämlich schon ein Jahr zuvor meinen Urlaubsfreunden aus Armentarola geschrieben: „14 Tage wären ein Traum für mich, und dann ohne Seminar oder aber auch mit einem, dann bleiben ja noch viele Tage übrig.“ Und nun war es bald so weit: und zwar ohne Seminar – ein schöner Bergurlaub nur für Frieda und mich.

Meine Gedanken gingen weit zurück zum ersten Urlaub mit meinem Mann in Armentarola, als wir im September 2003 zwei Wochen bei herrlichem Spätsommerwetter in Armentarola verbrachten und viele Ausflüge machten. So etwas hatte ich nun auch vor: Mein größter Wunsch war es, mit Frieda über die Dolomitenstraße zum Misurinasee zu fahren und den See einmal zu umrunden. Denn solche langen Spaziergänge konnte ich vor 22 Jahren nicht mehr mit meinem Mann machen, der nie viel laufen mochte, bis er dann eines Tages im Rollstuhl saß.

Ich kaufte mir einen Reiseführer und plante weitere Ausflüge, denn in all den Jahren, seit ich mit Senta und dann mit Frieda in Armentarola gewesen war, waren wir immer nur kürzere Wege gelaufen, und ich wusste gar nicht so genau, wie die einzelnen Ausflugsziele hießen.

Die Vorfreude war riesig und gab mir die Energie, alle geplanten Buchprojekte rechtzeitig fertigzustellen, bis auf eins: Mein eigenes Buch „Leichter leben“ war erst zur Hälfte gesetzt, es sollte im Urlaub fertig werden. Noch im letzten Blogartikel „Sommer der Veränderung“ hatte ich geschrieben:

„Ich habe mich für ein Leben voller Liebe und Harmonie entschieden, und ich habe mir geschworen, keine Konflikte zu haben und in Frieden und ohne Stress zu leben. Ich habe es endlich geschafft, dass die Leichtigkeit mehr Raum in meinem Leben einnimmt und damit meine Gelassenheit zunimmt.“

Am 15. September kamen wir dann nach einer angenehmen Reise in Armentarola an. Allerdings sahen wir schon unten in La Villa, dass der Valparolapass ab 15. September gesperrt sei. Dadurch war mein Ausflug zum Misurinasee in Frage gestellt.

Wie gewohnt gab es nach der ersten freudigen Runde über die Hügel des Hotelgeländes erst mal das Begrüßungsbild auf der Terrasse.

Und dann, beim ersten Spaziergang, sah Frieda einen anderen großen Hund auf dem Hotelgelände, rannte begeistert los und die Frau nahm ihren Hund auf den Arm, um ihn zu „retten“. Ihr Mann sprang wie wild herum, um sie zu „verteidigen“, und schnauzte mich an, ich müsse mir einen anderen Hund anschaffen. Ihr Hund hätte doch Angst! Ich sagte: „Nein, Sie haben Angst, man nimmt doch einen so großen Hund nicht auf den Arm! Die Hunde müssen sich doch kennenlernen, wenn man in einem Hotel wohnt.“ Da war der Mann erst recht erbost. Leider reisten die Leute noch nicht am nächsten Tag wieder ab.

So ging es los, und in den folgenden Tagen gab es noch mehrere kleinere Zwischenfälle, die meine Laune nicht besonders steigerten. Für den Ausflug zum Misurinasee bekam ich Tipps für andere Routen und Pässe. Aber es ist nicht so mein Ding, in den Bergen auf unbekannten Routen herumzufahren. Der Misurinasee liegt 1756 m hoch im Südwesten von Cortina d’Ampezzo, er liegt vor dem Felsmassiv der Drei Zinnen und vor anderen berühmten Bergen. Der See war im Jahre 1956 Austragungsort der Eisschnelllaufwettbewerbe der Olympischen Winterspiele. Ich erinnere mich an unseren ersten Familienurlaub 1958 in Kärnten, als meine Eltern einen Busausflug zum Misurinasee machten. Die Postkarte besitze ich noch heute. Es ist ein wenig Nostalgie dabei, dass ich dorthin wollte, sowohl Erinnerungen an meine Kindheit als auch an meinen Mann.

Ein anderes Problem, das sich in diesem Urlaub in den Dolomiten deutlich zeigte, waren die Menschenmassen, die unterwegs waren. Im Hotel Armentarola machten früher im September, zum Ende der Sommersaison, nur einige ältere Stammgäste Urlaub, und es war für mich immer schön, alte Bekannte wiederzutreffen. In diesem Jahr waren nicht nur sehr viele Menschen unterwegs – die geburtenstärksten Jahrgänge kommen jetzt ins Rentenalter – sondern auch sehr viele Menschen mit Hunden. Viele ältere Menschen haben sich während der Coronakrise einen Hund angeschafft und sind nun ängstlich darauf bedacht, dass der Hund mit keinem anderen Hund Kontakt bekommt. Ein Problem, das sich auch in vielen Hotels zeigt – so hat das Hotel in Seefeld, wo wir früher immer übernachtet haben, den Preis von 20 auf 100 Euro erhöht, pro Nacht und Hund! Weil es einfach zu viele Hunde wurden und dadurch auch Ärger entstand zwischen den Gästen.

Meine Urlaubsfreunde in Armentarola waren jedenfalls entsetzt, als sie hörten, dass ich mit Frieda zum Misurinasee wollte – dort hätten wir sicher auch Menschenmassen angetroffen. Und Hotelchef Toni Wieser riet mir, lieber am Hotel zu bleiben, als stundenlang mit dem Hund unterwegs zu sein.

Abenteuer erleben

Toni Wieser sagt ja auch immer, dass Abenteuer zum Urlaub gehören. Nun war ich schon das vierte Mal mit Frieda in Armentarola, aber sie ist ja erst drei Jahre alt, und Senta war schon fünf, als wir das erste Mal dort waren. So erlebten wir einige Abenteuer.

Statt frühherbstlicher Kälte begann das Wetter mit starkem Sonnenschein, und Frieda weigerte sich, unseren gewohnten Weg zu gehen. Denn auf 1630 Meter Höhe „sticht“ die Sonne ganz erheblich. So bin ich einfach andersherum gegangen, und wir haben unterwegs einige Abenteuer erlebt (von den aufregenden Szenen gibt es leider keine Fotos): An einem steilen Bachufer durfte Frieda über die Felsen nach unten ins Wasser – die Leine verfing sich an einem großen Stein und ich wollte schon hinuntersteigen, da kam Frieda hochgeklettert. Sie hat ja eine enorme Kraft!

Dann ging es friedlich weiter durch den Wald, anders als am Vortag gab es zum Glück nur wenige Mountainbiker. Aber dann am Langlaufzentrum kam ein Mähdrescher angefahren, Frieda bekam einen Schreck, riss sich los und lief weg. Denn dort auf der anderen Straßenseite gab es eine kleine Schafherde. Ehe ich Frieda vom Zaun wegziehen konnte, hatte sie offenbar einen leichten Stromschlag bekommen, sie schrie laut auf.

An der nächsten schattigen Ecke legte sie sich erst einmal hin zum Ausruhen, ehe es auf dem sonnigen Weg weiterging. Von ferne näherten sich zwei Mountainbiker, Frieda hockte wie immer am Wegrand und ich hielt sie fest. Die beiden fuhren aber in hoher Geschwindigkeit und dachten gar nicht daran, ein wenig Abstand zu uns zu halten. Da sprang Frieda vor Schreck auf und bellte – woraufhin der Mann laut schimpfte. Na ja, so etwas haben wir ja auch zu Hause schon erlebt.

Nach einer weiteren Ausruhpause ging es weiter Richtung Hotel, und da wollte Frieda in den Gaderbach, um zu trinken. Mit einem Mal war sie auf einer kleinen Insel, und traute sich nicht, durch den reißenden Bach zurück ans Ufer zu laufen! Bis ich mich umdrehte und wegging – da nahm sie Anlauf und kam auf mich zu gerannt. Im Hotelzimmer war sie glücklich, mit mir wie zu Hause „im Büro“ zu sein.

Es gab dann noch ein paar Schatten auf unserem Paradies, aber wo Schatten ist, gibt es ja auch viel Licht. So fuhren wir ein paar Tage früher als geplant nach Hause. Nach fast 10 Stunden Autofahrt mit vielen Staus trafen wir glücklich wieder zu Hause ein. Viele Menschen waren unterwegs – und ich beschloss, nie mehr an einem Sonntag zu reisen.

Wir waren natürlich erst im Wald, bevor wir nach Hause fuhren. Frieda setzte sich in der Wohnung gleich mal in Positur, denn im Wald war es schon etwas dunkel zum Fotografieren.

In den nächsten Tagen arbeitete ich an meinem Buch „Leichter leben“ und dachte darüber nach, ob ich überhaupt noch mal in den Urlaub fahren sollte, denn hier in Bamberg haben wir es gut, vor allem durch die herrlichen Wälder rund um Bamberg und unsere Freunde. Denn das Schönste nach dem Urlaub ist das Wiedersehen mit Freunden und die entspannten Spaziergänge auf den vertrauten Wegen.

Die Macht der Inspiration

Mein neuer Kalender „Impressionen von der Sonnenseite des Lebens“ hat als Titelbild diesmal ein Winterbild aus Armentarola:

In meinem neuen Buch schreibe ich auch über Sparen und Reichtum – während von Bodo Schäfer die Idee stammt, ganz sparsam zu leben, um nach 7 Jahren die erste Million zu haben, ließ ich mich durch die Ideen von Robert Kiyosaki inspirieren, den Autor des Bestsellers „Rich dad, poor dad“. Er spricht von der Macht der Inspiration – im Gegensatz zum billigen Gebrauchtwagen eines Freundes inspiriert ihn sein schönes Auto, in weitere Immobilien zu investieren. Und ich schrieb:

Diese Inspiration erlebe ich immer wieder im Hotel Armentarola. Die wunderschönen Berge geben mir Mut, Kraft und Zuversicht. Immer wieder. Auch als ich während der Corona-Zeit nicht dorthin fahren konnte, sah ich die Berge täglich auf meinem Computer, und inzwischen hängt ein großes Foto in meinem Schlafzimmer. Doch sie live anzusehen, das ist etwas ganz anderes. Die Berge sind so mächtig und stehen schon seit Tausenden von Jahren dort. Ein bisschen bröckelt mal ab, aber sie bleiben in ihrer erhabenen Größe erhalten. Ein gutes Symbol für unser Leben.

Und ich fand auch mein WARUM für meine Urlaube in Armentarola – inzwischen war ich bereits 34mal dort: Dort lerne ich immer wieder neue Gäste kennen, die eine Bereicherung und Inspiration für mich sind.

Und diese Inspiration, auch durch die traumhafte Umgebung – die mächtigen Berge geben mir Mut, Kraft und Energie – ist es mir wert, immer wieder viel Geld auszugeben, um meinen Urlaub in Armentarola zu verbringen.

Mein neuer Kalender für 2026 hat denn auch im Dezember dieses Kalenderblatt mit dem Spruch: „Lass dich inspirieren, neue Visionen für dein Leben zu finden.“

Und so habe ich nachgedacht, was mich alles mit Armentarola verbindet: Erlebnisse, Geschichten, Menschen und Hunde! Und so entwickelte ich neue Visionen für mein Leben.

Die Leser meines Blogs kennen schon meinen Spruch: „Niemals aufgeben, man soll niemals seine Träume aufgeben.“ Und so habe ich ihn mit dem herrlichen Winterbild aus Armentarola drucken lassen.

Und als ich noch nachgedacht habe, ob ich mal wieder nach Armentarola fahren möchte, schaute ich auf mein selbst gestaltetes Poster:

Und so erlebte ich heute Mittag eine große Überraschung, als ich eine Mail aus Armentarola bekam. Es ist möglich, dass wir in diesem Dezember dort wieder ein paar traumhafte Wintertage erleben!

Bitte denke immer an diese Worte von Sergio Bambaren aus seinem Buch „Lebe deine Träume“:

In einem gut gelebten Leben
geht es nicht so sehr darum, was wir haben,
sondern darum, wie glücklich wir sind.

Mehr zu diesem Thema kannst du dann in meinem neuen Buch „Leichter leben“ lesen!

Ich wünsche dir, liebe Leserin, lieber Leser meines Blogs, eine friedliche und sonnige Herbstzeit.

Alles Liebe

Deine Beate Forsbach mit Frieda