Ich wünsche allen Freunden, Bekannten und Lesern dieses Blogs ein frohes Weihnachtsfest und eine besinnliche Weihnachtszeit!

Und hierbei verwende ich ganz bewusst nicht die übliche Formulierung “im Kreise deiner Liebsten” oder “mit deiner lieben Familie”, sondern ich schreibe auch diesmal ganz besonders für all jene, die Weihnachten ganz allein, traurig und mutlos sind. Die anderen lesen vielleicht sowieso diesen Blogartikel nicht.

Einige Bekannte von mir verbringen das allererste Weihnachtsfest ohne ihren geliebten Partner oder ihre geliebte Partnerin, ihren geliebten Vater oder ihre geliebte Mutter – sie alle sind ganz besonders traurig. Aber glaube mir, es ist so wichtig, dass du Weihnachten feierst mit deinem verstorbenen Angehörigen im Herzen – auch wenn er physisch nicht mehr anwesend ist, wird doch die Erinnerung an ihn immer lebendig bleiben.

Ich erlebe solche Weihnachtsfeste nun schon zum siebenten Male, nachdem mein Mann Hans Christian im Februar 2014 verstorben ist. Die ersten Male war es nicht so “besonders prickelnd”, ja, ich fuhr sogar einmal weit weg in die Berge, nach Seefeld in Tirol. Aber da fehlte mir Senta, mein Zuhause, unsere schöne alte Krippe und all die Weihnachtsbräuche, die mich mit Hans Christian verbunden hatten.  Vor zwei Jahren hatte ich mich dann entschieden, nicht in Armentarola, sondern zu Hause auf Fehmarn ganz alleine mit Senta Weihnachten zu feiern, nachdem wir einige Tage dort in unserem zweiten Zuhause gewesen waren. Und das war sehr schön.

Und diesmal sind wir wieder in Bamberg – meiner einstigen und heutigen Traumstadt, in unserer schönen neuen Wohnung, in die wir Anfang Februar, noch vor Beginn der Corona-Krise, umgezogen sind.

Leider konnten wir wegen der Reisebeschränkungen keine Auszeit in der Abgeschiedenheit der verschneiten Dolomiten verbringen.

Und den Trubel der Bamberger Innenstadt erleben wir auch nicht, denn die Innenstadt ist oft wie ausgestorben.

Es gab keine Weihnachtskonzerte – ich habe überhaupt keine Konzerte in diesem ganzen merkwürdigen Jahr 2020 besucht.

Im letzten Jahr hatte ich die Bamberger Autorin Sandra Dorn und ihren Mann Dr. Stefan Hartmann zum Weihnachtskonzert der Uni-Big-Band eingeladen – in diesem Jahr zu mir nach Hause. Ein leckeres Abendessen haben wir im Toscanino abgeholt, meinem Lieblingsrestaurant in der Nachbarschaft.

Da die beiden Freunde zu Fuß nach Hause gehen wollten, mussten sie bereits um 20.15 Uhr aufbrechen, wegen der nächtlichen Ausgangssperre, die zur Zeit in Bayern herrscht. Sandra schickte mir dann dieses Foto vom Alten Bamberger Rathaus, das sie auf dem Heimweg aufgenommen hatte. Gedacht ist es für ihr zweites Buch „Corona-Challenge 2.0“, dessen Manuskript sie mir an diesem Abend mitgebracht hatte. Erst später stellte ich fest, dass wir die Musik – ich wollte eigentlich Klavier spielen – ganz vergessen hatten.

Heute freue ich mich auf Weihnachten und bin glücklich, es mit Senta verbringen zu können. Einen Weihnachtsbaum haben wir auch diesmal nicht. Aber ich werde unsere schöne alte Krippe und die Engelskapelle aufbauen.

Morgen Abend jedenfalls werde ich Senta das Märchen vom Tannenbaum von Hans Christian Andersen vorlesen, das ich am letzten Heiligabend 2013 für meinen Mann gelesen hatte, ganz am Ende unserer Feier, nachdem die echten Kerzen am Weihnachtsbaum abgebrannt und die Pakete ausgepackt waren, und nachdem ich „Stille Nacht“ auf unserem Flügel gespielt hatte. Dieses Märchen liebte mein Mann ganz besonders, seit Senta Berger es im Bamberger Weihnachtskonzert 2003 vorgelesen hatte, lag das Märchenbuch immer auf unserem Weihnachtsbücherstapel. Mein Mann Hans Christian war nach dem Märchendichter benannt, und das Konzert hatten wir kurz vor unserem großen Umzug nach Bamberg besucht.

Auch wenn ich Weihnachten wieder alleine – mit meinem Hund Senta – verbringe: Ich halte es mit Louise Hay:

Nicht nur an Weihnachten, sondern an jedem Tag des Jahres feiere ich das Fest der Liebe, indem ich meine Liebe freigebig meinen Mitmenschen und mir selbst schenke.

Ich bin ganz überwältigt von all den vielen Karten, Briefen und Päckchen, E-Mails, Whatapps, die eingetroffen sind. Wie immer liegt alles auf meinem Flügel, auch die Päckchen für Senta. Wie schön, wenn sich Autoren und Geschäftspartner für die persönliche Begegnung und die gute Zusammenarbeit bedanken. So viel Liebe

Heute haben wir einen wundervollen Spaziergang im Regen am Main-Donau-Kanal entlang gemacht, und morgen werden wir wieder im Hain spazieren gehen.

Mein Tipp an alle, die alleine sind: öffne dich für die Kommunikation über die modernen Medien, kauf dir ein Smartphone oder ein iPad, installiere WhatsApp und den Messenger, geh in die sozialen Medien wie Facebook oder den Seniorentreff. Ich habe vor vielen Jahren nach unserem ersten großen Umzug mit dem Schreiben von Blogartikeln begonnen und noch heute gehören einige meiner ersten Internetbekannten zu meinen Freunden. Und hab keine Furcht vor technischen Neuerungen – aber auch eine schöne Kerze kann wundervoll leuchten in der Weihnachtszeit, und kann uns an alle erinnern, die zwar physisch nicht mehr da sind, aber immer und ewig in unserem Herzen bei uns sind.

Nun ist bald alles vorbereitet. Wie im vorigen Jahr schicke ich für alle, die Weihnachten alleine sind – und auch für die anderen – das Weihnachtslied „Als aller Hoffnung Ende war“. Du kannst es hier anhören bzw. herunter laden.

Diese Aufnahme stammt aus meinem letzten Schulkonzert an meinem alten Gymnasium, das war das Weihnachtskonzert 1986 – zum Schluss sangen wir mit dem Publikum das Lied „Marys Boychild – Als aller Hoffnung Ende war“, und ich schrieb im Programmheft:

„Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir mit Hilfe der Musik zu einem friedlichen Zusammenleben finden können, dass die Weihnachtsbotschaft, zumindest in unserem Lebenskreis, wirksam werden kann.“

Ich glaube, dieser Wunsch ist aktueller denn je – gerade in diesem merkwürdigen Corona-Jahr 2020.

Ich wünsche dir besinnliche und friedliche Weihnachten!

Herzliche Grüße aus dem Weltkulturerbe Bamberg

Deine Beate Forsbach

Das Lied vom Frieden in der Welt: Marys Boy Child

Als aller Hoffnung Ende war in dem dunklen Weltenlauf,
da ging im Stall von Bethlehem der Stern der Liebe auf.

Hört, es klingt vom Himmelszelt 
das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt, 
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.

Die Hirten sah’n am Himmelszelt den hohen, hellen Stern.
Da war der Tag der Herrlichkeit auf Erden nicht mehr fern.

Hört, es klingt vom Himmelszelt
 das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt, 
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.

Das Kind, das in der Krippe schlief, das lag in hellem Schein.
Und leise rief der Engel Chor die Hirten all herein.

Hört, es klingt vom Himmelszelt
 das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt, 
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.