Seit einigen Tagen ist herrliches Frühlingswetter auf der Insel Fehmarn – vor einer Woche holte ich nochmal die Winterpullover heraus, aber jetzt ist es schön und auch schon recht warm in der Sonne. Gestern erlebten wir einen ungewöhnlichen Vollmond – fast schien er über unserem Dorf zu schweben.

Astro Anja schrieb auf Facebook: „Die Ostersterne sind dieses Jahr enorm kraftvoll, zudem bringen sie eine recht emotionale und tiefgründige Grundstimmung mit sich. Wir beäugen nun auch Situationen ganz genau. Das ist auch gut so, denn nur so erkennen wir, was wirklich wichtig ist. Die Ostersterne deuten auf Veränderung und Neuausrichtung hin.“

Und so freue ich mich auf den morgigen Ostersonntag – ich werde Ostern wieder als Zukunftsfest feiern, so wie vor 10 Jahren erstmals mit meinem Mann. Damals wohnten wir noch in Bamberg und hatten beschlossen, eine Wohnung zu kaufen und umzuziehen. Diesmal habe ich beschlossen, umzuziehen – wieder nach Bamberg. Und ich werde mein Haus hier auf Fehmarn verkaufen. Es ist noch keine vier Wochen her, dass wir in Bamberg waren und uns an diesem schönen Platz an der Regnitz fotografieren ließen.

Das Leben sendet Zeichen, damit wir uns verändern – ich habe diese Zeichen bereits seit dem letzten Oktober empfangen, immer wieder verdrängt, bis eine plötzliche Erkrankung mir deutlich machte, dass etwas zu verändern sei. Und dann kam noch Sentas Erkrankung im Februar, als ich am späten Abend mit Senta nach Lübeck fuhr – im Wettlauf mit dem Tod, wie mir schien. So eine Fahrt von 90 km kann dann sehr lang sein. Es ist gut gegangen – aber in dieser Nacht, als die Welt für mich mal kurz untergegangen war, überdachte ich alles, was mein Leben mit Senta ausmacht. Und es kamen erste Gedanken auf, von hier wegzuziehen. In meiner Auszeit in Armentarola habe ich viele Gepräche geführt – auch mit mir selber – und Senta hat mir dann ein deutlichers Signal gegeben, denn ich dachte immer, ein Garten wäre unbedingt notwendig für den Hund. Sie legte sich an einem Morgen auf unseren Balkon, als wollte sie mir sagen: Das reicht, und ich bin froh, bei Dir zu sein!

So fuhren wir auf der Rückreise wieder über Bamberg und ich schaute mir dann die Wohnung an, in die wir bald einziehen werden. Senta aber genoss den Spaziergang im Bamberger Hain und badete in der Regnitz – dort waren wir ja schon öfter in den letzten Jahren.

Heute kam mir wieder einmal der Spruch in den Sinn:

Lach dem Leben ins Gesicht – denn es liebt auch DICH

Ja, das Leben verläuft oft anders, als wir es uns wünschen oder vorgestellt haben. Ich hatte noch bis vor kurzem gedacht, ich würde immer auf Fehmarn bleiben. Wie oft war in diesem Winter der Himmel grau und der Wind kalt und unangenehm. Der Frühling wollte einfach nicht kommen. Auch lief nicht alles so, wie ich es mir wünschte. Und jeden Morgen fuhr ich mit Senta an den Strand, egal wie das Wetter war. Aber diesmal wurde ich nicht immer fröhlicher, je näher wir dem Meer kamen. Trotzdem sagte ich mir immer: Lach dem Leben ins Gesicht!

Denn wenn wir anhalten hinter dem kleinen Deich in Fehmarnsund und Senta fröhlich aus dem Auto springt, dann schaue ich zuerst immer aufs Meer. Mal ist es grau, mal stürmisch bewegt, und oft scheint die Sonne am Horizont. Und dann denke ich in Dankbarkeit an meinen Hans Christian und an andere liebe Verstorbene. Egal wie stark der Wind weht, wir laufen direkt am Wasser entlang – in einer Richtung meist angenehm mit dem Wind im Rücken, zurück dann gegen den Wind, der in letzter Zeit oft eiskalt aus dem Osten kam. Ich freue mich an den kräftigen Wellen und sage dann zu Senta: schau mal, wie stark das Meer ist, wieviel Energie es uns bringt. Und schon bin auch ich stark und voller Energie, voller Mut und Zuversicht. Und dann, wenn wir den Rückweg gegen den Wind bewältigt haben und endlich wieder im warmen Auto sitzen, dann spüre ich meine Kraft.

Wirst Du das Meer und die schönen Strandspaziergänge nicht vermissen? Das fragte mich eine Freundin. Willst Du wirklich Fehmarn aufgeben? Aber nein, das will ich nicht, und vermissen werde ich das ganz bestimmt. Aber ich habe schon einen Plan, wann wir in Zukunft regelmäßig nach Fehmarn kommen, um Ferien zu machen. Die Anreise wird in Zukunft deutlich kürzer sein!

So viel ist geschehen seit dem Jahresbeginn – ich hätte nie gedacht, dass ich all das aus eigener Kraft schaffen kann. All die Stürme, die wir überstanden haben, all die Veränderungen, die wir durchgeführt haben. Wir – ja, denn Senta ist meine allerbeste Assistentin, sie unterstützt mich jeden Tag nach besten Kräften. Aber es gibt noch viele andere Menschen, die mir Kraft und Energie gegeben haben – einige habe ich erst in den letzten drei Monaten kennengelernt, andere kenne ich schon länger, ganz wenige bereits seit vielen Jahren.

Und es gibt eine Kraft in meinem Leben, die Liebe, die ewig hält. Mein lieber Hans Christian hat immer zu mir gehalten und mich unterstützt, egal was passierte. Diese Liebe hält ein Leben lang. Es sind aber auch Menschen in mein Leben getreten, mit denen ich nie gerechnet hatte. Menschen, die mich begleiten, mich unterstützen, mich mit ihrer Liebe stärken. Ihnen bin ich sehr dankbar – genau wie meinem Hans Christian, der mein Leben nachhaltig verändert hat – auch nach seinem Tod vor über fünf Jahren. Als ich das Buch „Traurig war ich schon lange“ fertig gestellt hatte, wurde mir bewusst, dass wir einen schönen Lebenstraum hatten: In Bamberg leben – mit viel Kultur und Auszeiten auf Fehmarn und in Armentarola. Diesen Lebenstraum werde ich nun realisieren.

Ich habe gelernt, dem Leben ins Gesicht zu lachen! Und erfahren, dass das Leben zurück lacht! Je mehr ich wage und meine eigenen Wege gehe, desto mehr gelingt mir. Ich bin darüber sehr glücklich. Aber ich habe auch gelernt, dass das nicht jedem gefällt. Vermeintliche Freunde und Wegbegleiter können bei den Veränderungen, die sich zeigen, nicht mitgehen. Diesmal aber scheint alles zu stimmen – erstaunlich ist es für mich, dass ich schon vor einem Jahr mein Unternehmen umstrukturiert und das äußere Erscheinungsbild des Verlages verändert habe. Der regionale Bezug ist weggefallen, die Edition Forsbach ist nun der Verlag für Bücher mit Herz.

Es ist einfach so: Dein Umfeld prägt Deine Welt. Also musst Du manchmal Dein Umfeld verändern. Und so habe ich mich von einigen Freunden, die schon lange keine mehr waren, verabschiedet. Und erstaunlicherweise findet man sehr schnell neue Freunde, wenn man nicht jammert, sondern dem Leben ins Gesicht lacht! Und wenn man Liebe lebt und gibt. Denn Louise Hay sagte schon:

„Liebe ist überall, und meine ganze Welt ist von Freude erfüllt.“

Heute Abend, kurz vor dem Beginn des Osterfestes, möchte ich Euch sagen:

Das Leben ist ganz einfach. Das Leben liebt mich und Dich und Dich und …
Lach dem Leben ins Gesicht – dann lacht es zurück!

Morgen feiere ich zum sechsten Male Ostern ohne meinen geliebten Hans Christian. Aber ich bin glücklich,  ich werde das Osterfest genießen und wieder als Zukunftsfest feiern, so wie wir es all die Jahre getan haben – seit nunmehr 10 Jahren.

Ich glaube daran, dass wir mit Mut und Zuversicht eine bessere Zukunft für uns schaffen können. Eine wichtige Voraussetzung aber ist:

Lach dem Leben ist Gesicht! Dann lacht es zurück – denn es liebt auch DICH

Ich wünsche Euch ein frohes Osterfest!

Herzliche Grüße von der Sonneninsel Fehmarn

Eure Beate Forsbach