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Am 10. Februar, dem ersten Todestag meines Mannes, schrieb ich den letzten Blogartikel. Nie hätte ich gedacht, wie traurig die Tage davor und danach für mich werden würden. Ich hängte ein Poster mit positiven Sprüchen an die Badezimmertür, auf das ich immer schaute, wenn ich die Treppe hinauf ging.

Ich freute mich über sehr viel Zuwendung von alten und neuen Freunden, und einer schrieb mir am 11. Februar: „2015 wird der Start in Ihr bestes Jahrzehnt sein“.

Seit Jahresbeginn war schon so viel Positives geschehen, dass ich es kaum begreifen konnte. Denn einige wenige negative Geschehnisse überlagerten diese Stimmung von Freude und Erfolg. Immer wieder übte ich die positiven Gedanken und Affirmationen, und ich begann, alles Negative, Belastende einfach loszulassen. Das gelang mir ganz gut.

Eine Facebookfreundin schrieb mir: „Sie werden wohl bereits wieder in einer Umbruchstimmung sein.“

Was war das mit dem Umbruch? An manchen Tagen fühlte ich mich gar nicht so sicher, dass alles gut weitergehen würde. In der letzten Februarwoche schrieb ich eine Bilanz mit Plus- und Minuspunkten in meinen Kalender – die positiven Punkte überwogen bei weitem, obwohl ich mich gar nicht so gut fühlte. Was war das bloß?

Eines Tages merkte ich, dass ich immer, wenn ich die Treppe zu meinem Arbeitsraum hinauf ging, dass ich auf dem Poster mit positiven Aussprüchen immer wieder auf einen Satz schaute: „Verloren zu gehen hilft dir, neue Wege zu finden“

Dieser Satz war eigentlich eher unscheinbar zwischen den vielen Sprüchen, und trotzdem las ich ihn jedes Mal, wenn ich nach oben ging. Und er tröstete und ermutigte mich, wenn die negativen Gefühle wieder oberhand nahmen.

Ja, und heute sah ich dann auch den Satz darunter: „Hör auf deinen Körper“.
Schon seit zwei Wochen habe ich eine Erkältung – für mich völlig untypisch. Seit Jahren hatte ich das nicht mehr. All meine Affirmationen, meine Hausmittel, die Spaziergänge ans Meer – nichts half wirklich. Nur immer schlafen – ich war einfach müde nach großen Anstrengungen der letzten Wochen, dachte ich.

Heute, als sich die Nebenhöhlen zusetzten und auch ein Zahn schmerzte, fand ich dann den Schlüssel, wieder bei Louise Hay. Das bedeutet: wieder einmal loszulassen, was mich erschüttert hat. Und die entsprechende Affirmation:
„Frieden und Harmonie erfüllen und umgeben mich jederzeit. Alles ist gut.“

Ja, es war eine wundervolle Woche. Ich bin nicht verloren gegangen, jedenfalls nicht wirklich, aber ich habe neue Wege gefunden. Ich habe sie nicht gesucht, sie haben sich mir gezeigt und ich habe nicht gezögert, sie zu gehen.

Mir fällt das Gedicht einer verstorbenen Freundin ein, das sie uns anlässlich unseres Umzugs nach Fehmarn geschrieben hatte:

Irrwege
Manchmal steht man an einer Kreuzung
und weiss die Richtung nicht mehr
hat sich total verschätzt
war einfach gedankenlos
dann braucht man Zeit
sich wieder zu besinnen
und den rechten Weg doch noch zu finden
Viel Zeit!

Die Richtung nicht mehr wissen, verloren gehen hat also etwas Gutes: Man findet neue Wege, man bewältigt die anstehenden Veränderungen.
Am 11. Februar ist mein Verlag 4 Jahre alt geworden, und nun zeigt mir jede Veränderung deutlich die neuen Wege für mich als Verlegerin auf.

Am letzten Mittwoch wählte ich die Nummer eines mir unbekannten Anrufers: Helga König bot mir ein Interview in ihrem Online-Magazin „Buch, Kultur und Lifestyle“ an – und heute schon wurde es veröffentlicht.

Helga König im Gespräch mit Dr. Beate Forsbach, Inhaberin des Unternehmens „Edition Forsbach“

Ich bin glücklich und dankbar für dieses Interview und die vielen positiven Gespräche und Ereignisse in der letzten Woche, die mich vergessen lassen, dass ich beinahe „verloren gegangen“ war. Und nun werde ich mit meiner Affirmation ganz sicher auch noch meine Erkältung heilen: „Frieden und Harmonie erfüllen und umgeben mich jederzeit. Alles ist gut.“

Euch allen wünsche ich, dass Ihr jemandem begegnet, der Euch hilft, neue Wege zu finden, wenn Ihr mal verloren gegangen seid. Alles wird gut!

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!

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